Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN

Traditionelle europäische Naturheilkunde TEN ist ein Oberbegriff für ein seit der griechischen Antike historisch gewachsenes, empirisches Heilsystem, dem unterschiedliche Denkmodelle, Diagnose-, und Therapieverfahren zugeordnet werden können. Sie ist eine eigenständige, auf praktischer Erfahrung und überliefertem Wissen beruhende Heilkunst.

Die Bezeichnung "Naturheilkunde" prägte erst 1849 der deutsche Arzt Lorenz Gleich, Gründer des "Vereins zur Förderung der Naturheilverfahren".

Trotz unterschiedlicher Ansätze lässt sich in der heutigen Naturheilkunde ein gemeinsamer Nenner ausmachen, nämlich einem Bestreben, den Kranken als Individuum zu begreifen, welches in allseits wirkende natürliche Vorgänge und Zusammenhänge eingebunden ist. Naturheilkunde bemüht sich darum, den kranken Menschen und nicht bloß eine Krankheit zu heilen.

Diagnostik, Beratung, Therapie

Das erlernte Repertoire klinischer Untersuchungen erlaubt es NaturheilärztInnen und NaturheilpraktikerInnen Diagnosen und Prognosen der Erkrankungen zu stellen. Das breite, eigenständige Spektrum naturheilkundlicher Diagnostik hilft die relevanten Gesundheits- und Krankheitsfaktoren zu ermitteln und kann vorliegende, medizinische Diagnosen ganzheitlich erweitern. Aus der Diagnostik gewonnene Erkenntnisse dienen dazu, mit regulativen Verfahren und gezielten Stimulierungen das therapeutische Ziel zu erreichen.

Zu den wichtigen diagnostischen Verfahren gehören, neben der üblichen Anamnese, Auskultation, Inspektion, Palpation, Perkussion, neurologische Untersuchungen, und einfache Labordiagnostik, insbesondere auch die Iris-, die Puls-, die Zungen-, die Antlitz-, die Segment- und Reflexzonendiagnostik, sowie die Harnschau.

In der Beratung werden zuerst diejenigen Bedingungen geschaffen, die zur Erreichung und Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden unabdingbar sind. NaturärztInnen und NaturheilpraktikerInnen für TEN räumen der Prophylaxe von Krankheiten und der Lebensführung (Diätetik im ursprünglichen Sinne) einen wichtigen Platz ein.

Zu den therapeutischen Verfahren der TEN zählen vor allem Methoden, bei denen "natürliche Kräfte", wie Licht, Luft, Erde, Wärme, Wasser und Heilpflanzen eingesetzt werden. Klassischerweise gehören Wasseranwendungen, Bäder, Badekuren, Umschläge, Wickel, Wärme-, Licht-, Luftanwendungen, Ernährung und Diätetik dazu.

In der Arzneimitteltherapie spezialisieren sich NaturärztInnen und NaturheilpraktikerInnen im Rahmen ihrer Ausbildung in traditioneller europäischer Naturheilkunde insbesondere in Richtung Phytotherapie, Spagyrik, Mineraltherapie, Biochemie n. Dr. Schüssler und die Anwendung natürlich vorkommender Vitamin und Spurenelemente.

Ergänzt werden diese grundsätzlichen Pfeiler der Therapie durch spezifische Techniken wie Schröpfen, Baunscheidtieren, Ansetzen von Blutegeln, Aderlaß, Blutreinigungskuren, ausleitenden Verfahren, Massagetechniken und manuelle Therapien.

Therapiemethoden wie Biophysikalische Informationstherapie (Bioresonanz-Therapien), Kinesiologie, Bioenergetik, Farbtherapie, Magnetfeldtherapie um nur einige zu nennen, sind zwar durchaus Methoden der sogenannten Komplementärmedizin und werden auch häufig praktiziert, gehören jedoch von ihrer Herkunft und von ihren Grundlagen her nicht zur traditionellen europäischen Naturheilkunde. Diese Methoden können ergänzend oder erweiternd als "Zusatzmodule", zur TEN eingesetzt werden.

Einsatzgebiet
Grundsätzlich können alle Beschwerden und Krankheiten aller Altersgruppen nach den Prinzipien der TEN behandelt werden.